Zehn natürliche Dämmstoffe – gesund und umweltfreundlich
Dämmstoffe aus Naturfasern werden immer beliebter, denn sie besitzen gute wärmedämmende Eigenschaften und sind gesünder als künstlich hergestellte Produkte. Wenn auch du auf natürliche Weise dämmen möchtest, hast du die Wahl zwischen Dämmstoffen aus ganz unterschiedlichen Rohstoffen. Im Folgenden deshalb einige Tipps, für welche Zwecke sich die einzelnen Naturfasern am besten eignen.
Natürliche Dämmstoffe werden aus Holz, Kork, Kokos, Schilf, Hanf, Flachs, Schafwolle und vielen anderen nachwachsenden und damit sehr umweltfreundlichen Naturfasern hergestellt. Auch die Verarbeitung der Ausgangsmaterialien erfolgt meist auf umweltverträgliche Weise. Ein wenig Chemie kommt allerdings auch bei natürlichen Dämmstoffen zum Einsatz, denn sie müssen gebunden und vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Schädlingen geschützt werden. Diese Zusatzstoffe, zu denen zum Beispiel die Borsäure zum Schutz vor Schädlingen gehört, sind für die Gesundheit jedoch unbedenklich.
1. Zellulose
Dämmstoffe aus Zellulose werden in der Regel aus Altpapier hergestellt. Es wird zerkleinert, um die Zellulosefasern zu Zellulosewolle zu verarbeiten. Aus dieser Wolle entstehen Flocken, die sich mit entsprechenden Geräten leicht in Hohlräume einblasen lassen. Sie eignen sich daher auch sehr gut für eine nachträgliche Wärmedämmung, beispielsweise des Dachs. Zellulosewolle wird außerdem zu Platten verpresst. Zellulose zeichnet sich durch gute wärmedämmende Eigenschaften aus. Dieser Dämmstoff ist diffusionsoffen, formstabil und flexibel, allerdings nicht druckbelastbar.
2. Holzfaserplatten
Holzfaserplatten werden auch als Weichfaserplatten bezeichnet. Sie bestehen aus feinen Holzfasern, die beim Zerkleinern von Holzresten entstehen. Diese Fasern werden erhitzt und zu Platten in verschiedenen Stärken gepresst. In einer geringen Dicke sind sie flexibel, in einer größeren Dicke starr und damit auch belastbar. Holzfaserplatten kommen daher sowohl bei der Dämmung von Dächern als auch von Decken zum Einsatz. Sie sind meist mit Nuten und Federn versehen, damit keine Zwischenräume entstehen, durch die Wärme entweichen könnte. Holzfaserplatten bieten neben einer guten Wärmedämmung einen guten Schallschutz. Darüber hinaus haben sie einen positiven Einfluss auf das Raumklima, denn sie wirken feuchteregulierend. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass sie sich leicht bearbeiten lassen.
3. Schilf
Schilf wird mithilfe von verzinkten Stahldrähten zu Matten gebunden. Diese eignen sich zum Dämmen von Wänden, Decken, Böden und Dächern. Darüber hinaus werden sie gern für unebene Flächen genutzt, denn sie sind flexibel und passen sich Unebenheiten gut an.
Die Hohlräume in den einzelnen Halmen sorgen für eine gute Wärmedämmung. Gleichzeitig bieten Schilfmatten einen guten Schall- und Hitzeschutz, denn sie haben die Fähigkeit, Temperaturschwankungen auszugleichen.
Bei den Dämmstoffen aus Schilf sorgen vor allem die Hohlräume in den einzelnen Halmen für eine gute Wärmedämmung. Sie enthalten Luft, die Wärme speichert. Gleichzeitig bieten Schilfmatten einen guten Schall- und Hitzeschutz, denn sie haben die Fähigkeit, Temperaturschwankungen auszugleichen.
4. Hanf
Auch aus Hanf lassen sich gute Dämmmaterialien herstellen. Von dieser Pflanze werden die Stängel genutzt, die zunächst durch Walzen und Brechen in Fasern gespalten und im Anschluss verpresst werden. Auf diese Weise entstehen flexible Matten und Rollenware, die sich leicht auf das benötigte Maß schneiden lassen. Im Handel findest du aber auch lose Hanffasern zum Abdichten von Hohlräumen, Rissen und Ähnlichem. Sie werden als Stopfhanf bezeichnet. Dämmstoffe aus Hanf bieten eine gute Wärmedämmung und eine ebenso gute Schallisolierung. Sie sind außerdem feuchtigkeitsbeständig und resistent gegen Fäulnis. Diese beiden Eigenschaften sind der in den Fasern enthaltenen Kieselsäure zu verdanken.
5. Kork
Dämmmaterialien aus Kork sind ebenfalls in Form von Matten und als Schüttgut erhältlich. Mit dem Korkschrot lassen sich Hohlräume abdichtflacen, mit den Matten werden Wände, Decken und Dächer isoliert. Kork stammt von den Korkeichen, die vor allem in Portugal weit verbreitet sind. Inzwischen recycelt man jedoch auch die Korken von Weinflaschen. Beim Herstellungsprozess wird der Kork zu Granulat zerkleinert und anschließend zu Blöcken verklebt. Ein zusätzlicher Kleber ist aufgrund des im Kork enthaltenen Harzes nicht erforderlich. [!text-with-link!/]