Der Werkstoff Holz

Video: Was macht eigentlich ein Restaurator?

Welche Aufgaben übernimmt ein Restaurator? Welche Rolle spielt Holz dabei? Und warum ist es der "schönste Werkstoff, den die Natur je geschaffen hat"? Darüber sprechen wir im Video mit dem Restaurator und Denkmalpfleger Michael Hündgen.



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In unserer neuen Reihe "Was macht eigentlich ein...?" schauen wir uns Holzberufe genauer an und sprechen mit Menschen, die bei ihrer Arbeit jeden Tag mit dem Werkstoff Holz zu tun haben. Den Auftakt unserer Reihe macht das Gespräch mit Michael Hündgen, das wir bereits im letzten Jahr geführt haben. Michael Hündgen ist Restaurator und Denkmalpfleger in Meerbusch und hat sich mit Leib und Seele dem Holz verschrieben.

Welche Aufgaben übernimmt ein Restaurator?

Als Restaurator kümmert sich Michael Hündgen um die Instandsetzung unterschiedlichster Bauteile wie Treppen, Fußböden, Wandvertäfelungen oder Decken insbesondere in denkmalgeschützten Gebäuden. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Sanierung von Außenbauteilen wie Fenster, Fensterläden, Haustüren oder Dachgauben. Bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude steht er dabei in engem Kontakt zur Denkmalbehörde, mit der er gemeinsam ein Sanierungskonzept entwickelt.

Ein Haus mit alten Holzfenstern
Dafür schaut er sich den Zustand der Bauteile, die instand gesetzt werden sollen, genau an: Wie stark sind die Bauteile beschädigt? Was davon lässt sich erhalten, was vielleicht nicht? Lohnt sich eine Instandsetzung oder muss das Bauteil doch durch ein dem Original nachempfundenes neues Bauteil ersetzt werden? Grundsätzlich gilt bei der Denkmalsanierung, dass so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten werden soll. Im Umkehrschluss heißt das: Ausgetauscht beziehungsweise durch Neues ersetzt wird in der Regel nur das, was sich gar nicht mehr erhalten lässt.

"Holz ist der schönste Werkstoff, den die Natur je geschaffen hat."

Welche Rolle spielt Holz für einen Restaurator?

Naturgemäß gehört Holz zu den wichtigsten Baustoffen für einen Restaurator, da in alten Gebäuden Kunststoffe noch nicht vorkamen. In der Regel handelt es sich dabei um einheimische Hölzer wie Eiche, Lärche oder Kiefer. Tropenhölzer finden sich entsprechend kaum in alten Häusern. Abgesehen davon sind sie, so Michael Hündgen, aufgrund ihrer häufig unsicheren Herkunft und der langen Transportwege richtiggehend verpönt unter Restauratoren. Denn das eint viele unter ihnen: ein ökologisches Bewusstsein und eine ressourcenschonende Herangehensweise an ihre Arbeit. Für Ökologie, Ressourcenschonung und Klimaschutz steht Holz als nachwachsender, CO2-neutraler Baustoff wie kein anderer. Außerdem ist es laut Michael Hündgen "der schönste Werkstoff, den die Natur je geschaffen hat."

"Holz ist die Zukunft."

Im Sinne der Nachhaltigkeit - aber auch, um Bauteile möglichst originalgetreu aufzuarbeiten - setzen Restauratoren zudem häufig auf Altholz, das zum Beispiel aus Häusern stammt, die abgerissen werden mussten. Das können Fußbodendielen sein, Fensterholz, Balken oder altes Möbelholz. Auch neue Möbel aus Altholz fertigen viele Restauratoren. Grundsätzlich gilt die Leidenschaft und Liebe von Restauratoren natürlich dem Alten. Die Entwicklung bei Neubauten sieht Michael Hündgen dennoch sehr positiv: Dass ein regelrechter Holzhaus-Boom entstanden ist und Holz auch in anderen Bereichen neuer Häuser wieder verstärkt zum Einsatz kommt, sind für ihn ein richtiger und wichtiger Trend. "Holz ist die Zukunft", so Michael Hündgen.  

Im Video beschreibt Michael Hündgen ausführlich, womit er in seiner täglichen Arbeit zu tun hat. Dabei geht er auch darauf ein, wie bei einem denkmalgeschützten Haus der Prozess eigentlich abläuft, bis entschieden wird, ob ein Bauteil restauriert werden kann oder durch ein neues ersetzt werden muss. Beitragsbild von Ivy Barn; Bild im Text von Annie Spratt (beides via Unsplash)


Hubert ist das neue Online-Magazin für Holz-Kultur, das hochwertige und mitreißende Beiträge rund um den Baustoff Holz liefert. Hubert wird herausgegeben von Sorpetaler Fensterbau.

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