Der Werkstoff Holz

Ein Trend für Groß und Klein: das Holzfahrrad

Das Fahrrad ist das in Deutschland meistgenutzte Transportmittel. Die meisten Gefährte sind dabei aus Materialien wie Aluminium oder Titan. Doch ein neuer Trend kündigt sich schon an: das Holzfahrrad!



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Rund 73 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland und damit ist es das am meist genutzte Transportmittel. Ein neuer Trend lässt daher aktuell die Zweiradliebhaber aufhorchen: Das Holzfahrrad. Fans jubeln, Skeptiker spotten: „Das fällt doch bestimmt auseinander“. Aber weit gefehlt! Holz ist das ideale Material, wenn es um den Draht – pardon – Holzesel geht, da es nicht nur besonders langlebig, sondern sehr flexibel und abfedernd ist. Kein Wunder, dass sich immer mehr Unternehmen auf die Herstellung spezialisieren und immer mehr Menschen auf „das Holzfahrrad aufspringen“.

Vom ersten Fahrrad zum neuen Trend

Im Jahr 1817 wurde das erste Fahrrad der Welt gebaut. Der deutsche Erfinder Karl Drais verwendete für seine Konstruktion eines Laufrads ausschließlich Holz. Im Laufe der nächsten Jahre entwickelte sich diese Idee weiter und Fahrräder aus Stahl, Aluminium, Carbon oder Titan sind heutzutage gängige Varianten.

Jedes Holzfahrrad ist handgefertigt und sowohl Herstellung als auch Material schonen wesentlich die Umwelt.

Holzfahrräder gelten seither als skurrile Erscheinungen auf den Straßen, allenfalls als Lerneinstieg für Kinder. Doch seit einige Unternehmen Edelhölzer wie Esche und Bambus nahmen und daraus moderne und elegante Fahrräder konstruierten, werden Holzfahrräder immer beliebter und gelten sogar teilweise als Statussymbol. Das liegt vor allem daran, dass jedes Holzfahrrad handgefertigt ist, und sowohl Herstellung als auch Material wesentlich die Umwelt schonen.

Warum Holz die ideale Wahl ist

Stark wie ein Baum – ein Baum trotzt in den meisten Fällen Wind und Wetter. Er ist sehr stabil und dennoch flexibel. Diese Eigenschaften bleiben nach der Fällung erhalten, sodass das Holz in der Weiterverarbeitung genau damit punkten kann. Ein Fahrrad aus Holz ist

  • stoßabdämpfend, was beim Fahrradfahren auf holprigen Straßen beste Voraussetzungen bietet
  • biegungs- und formbeständig, womit es zu keiner Verformung des geliebten Stückes kommen kann
  • mit den richtigen Materialeien kombiniert, wie speziellem Leim, bruchfest
  • ultraleicht im Gegensatz zu den üblichen Stahl-Drahteseln
  • sehr belastbar

Neben diesen hervorragenden Eigenschaften ist die Optik spektakulär. Jedes Holzfahrrad ist, aufgrund der immer unterschiedlichen Holzmaserungen, ein Unikat. Moderne Designs und Materialkombinationen, wie Zwischenstücke aus Hanf oder auf fast rein biologischer Basis, sorgen für weitere Innovationen. Der neuste Clou eines dänischen Unternehmens: das erste Holz E-Bike. Die Pflege eines Holzfahrrads ist einfach. Die Fahrräder werden im Vorfeld mit einem Lack witterungsbeständig gemacht. Danach bietet sich die Behandlung, ähnlich wie bei Holzfenstern, zum Beispiel mit einem speziellen Holzpflege-Öl an.

Vom Baum zum hippen Transportmittel

Ein Holzfahrrad entsteht in mehreren Schritten: Zunächst werden die Edelhölzer sorgsam ausgewählt und getrocknet. Danach entstehen in Handarbeit die einzelnen Stücke des Bikes. Diese werden im Anschluss mit speziellem Leim zusammengebaut, was für eine hervorragende Stabilität sorgt. Letztlich sorgt der Lack dafür, dass das Fahrrad wie auch der Baum gegen jede Wetterlage gewappnet ist.

Der neue Trend: Das Holzfahrrad
Bei der Wahl des Holzes gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Alle auf dem Markt gängigen Varianten sind ideal für den Fahrradbau geeignet. Zudem werden oft unterschiedliche Holzarten kombiniert. So kann der Rahmen eines Holzfahrrades aus Esche sein und im Rahmenkern sind Edelhölzer wie Nuss- oder Kirschholz verbaut.

Die Esche für den Holzfahrradbau

Die Esche besticht durch eine hohe Elastizität und Dehnbarkeit, bei gleichzeitig großer Festigkeit. Ihre langen Fasern machen ihre Zellstruktur besonders stark. Schmutz sollte mit einem weichen und leicht feuchtem Tuch abgewischt werden. Zur Pflege eignen sich natürliche Öle und Holzwachse.

Der Bambus für den Holzfahrradbau

Bambus ist sehr leicht und hält dennoch eine Menge Gewicht aus. Durch die dichte Zellstruktur ist Bambus besonders fest und gleichzeitig biegsam. Dadurch kann ein Fahrrad aus Bambus ideal abfedern und seine vibrationsdämpfende Wirkung entfalten. Schmutz sollte auch hier mit einem weichen, feuchten Tuch mit oder ohne einen Bambusreiniger abgewischt werden. Unlackierten Bambus kann man gut mit Oliven- oder Leinöl pflegen. Bei lackiertem Bambus eignen sich eine Möbelpolitur oder spezielle Bambusöle.

Fazit

Ein neuer Trend, der eigentlich uralt ist, feiert ein berechtigtes Comeback. Aus der Mottenkiste geholt, haben Start-ups wie my Boo oder my Esel hochwertige Hölzer mit elegantem Design zu einem nachhaltigen Trend entwickelt. Bei den Preisen ist zwischen 2.500 € und 12.900 € fast alles dabei. Doch bei jedem Holzfahrrad kann man sich sicher sein, ein handgefertigtes Unikat zu besitzen, was bessere Eigenschaften in der Fahrqualität bietet als ein herkömmlicher Drahtesel und zudem noch absolut nachhaltig ist. Durch die verarbeiteten Hölzer ist es besonders stabil, dennoch flexibel und einfach in der Pflege. Sicher gewöhnungsbedürftig, aber dennoch vom Prädikat besonders wertvoll und zukunftsorientiert. Fotos via Grainworks Wood Art


Hubert ist das neue Online-Magazin für Holz-Kultur, das hochwertige und mitreißende Beiträge rund um den Baustoff Holz liefert. Hubert wird herausgegeben von Sorpetaler Fensterbau.

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