Anleitung: Einen rustikalen Esstisch selber bauen

Beim Möbelbau in Eigenregie gibt es natürlich viele Faktoren zu beachten. Dazu zählt die richtige Vorbereitung, denn schließlich möchtest du nicht mitten in der Konstruktionsphase plötzlich ohne ein wichtiges Werkzeug dastehen. Auch die Auswahl der Holzart will wohlüberlegt sein. Und nicht zuletzt stehst du vor dem Bau deines eigenen rustikalen Esstischs vor der Frage: Platte oder Bretter?

Designformen im Vintage-Stil

Um einen Esstisch in rustikaler Bauart selber zu bauen, hast du zwei Gestaltungsmöglichkeiten für die Tischplatte. Zum einen ist das Zusammensetzen mehrerer passender Bretter zu einer Platte und zum anderen die Verwendung bereits vorhandener Platten möglich. Es ist zwar in der Regel etwas aufwändiger, verschiedene Bretter vorzubereiten und passgenau zusammenzusetzen, als fertige Platten zu nutzen, das Ergebnis der aus Einzelbrettern gestalteten Tischplatte besticht jedoch durchaus mit einem sehr individuell anmutenden Design.

Als Alternative dazu kannst du zum Beispiel eine oder mehrere als Küchenarbeitsplatte konzipierte Massivholzplatten als Tischoberfläche nutzen. Kleiner Tipp: Wer genau plant und sich die Platten schon im Baumarkt auf die exakten Maße zuschneiden lässt, spart sich aufwendige Sägearbeit in der eigenen Werkstatt. Ob Bretter oder Arbeitsplatten: Um die Einzelelemente zu verbinden, benötigst du weitere Hölzer. Die nämlich werden auf der Unterseite befestigt und halten die Elemente der Tischplatte zusammen.

Holzarten für rustikale Esstische

Die wichtigste Entscheidung beim Bau eines rustikalen Esstischs ist natürlich die Wahl der Holzsorte. Hier geht prinzipiell alles: von Eiche über Buche bis hin zu Ahorn, Esche, Nussbaum oder Kirsche. Wer besonders auffällige Farben und Maserungen wünscht, sollte über Teakholz oder Akazie nachdenken. Je nach Holzart sind die Bretter oder Platten für den Tisch mit viel oder wenig Aufwand zu beschaffen – je exotischer, desto schwieriger.

Wer den Faktor „Vintage“ besonders deutlich herausstellen möchte, der sollte über recycelte Bretter nachdenken.

Bei der Auswahl der Bretter für die Tischplatte solltest du dein Augenmerk vor allem auf Maserungen und individuelle Faktoren wie Astlöcher legen. Die nämlich verleihen dem Holztisch am Ende seinen einzigartigen Charakter. In Sachen Farbgebung bist du nicht unbedingt an den Naturton der ausgewählten Holzart gebunden – schließlich gibt es jede Menge Möglichkeiten, das Holz mit Beize, Wachs, Öl oder Lasur zu behandeln und ihm somit individuelle Farbnuancen zu verleihen. Allein Eiche lässt sich zum Beispiel extrem vielfarbig nutzen. Vom angesagten White-Wash-Stil über rötliche Anstriche bis hin zu wuchtigem Schwarz ist alles möglich. Generell sind Vintage-Möbel aber üblicherweise in Naturtönen gehalten. Übrigens: Wer den Faktor „Vintage“ besonders deutlich herausstellen möchte, der sollte über recycelte Bretter nachdenken. So ist zum Beispiel recyceltes Eichenholz erhältlich, das aus alten Balken hergestellt wird und reizvolle Alterungsspuren wie zum Beispiel Trocknungsrisse aufweist. Bei Renovierungsprojekten fallen oftmals günstige Hölzer dieser Art an, die lediglich ein paar Ideen und etwas Aufwand benötigen, um als Esstisch völlig neu zu erstrahlen.

Vorbereitung: Werkzeuge und Materialien

Ist das gewünschte Holz gefunden, geht es an die konkrete Vorbereitung, um deinen Esstisch im rustikalen Design selber zu bauen. Sämtliche für den Bau notwendige Werkzeuge und Materialien solltest du zusammenstellen, bevor du mit dem Projekt loslegst. Material für den Holztisch:

• Bretter oder Platten für die Tischplatte
• Querbretter für die Befestigung
• Stahlkufen oder Holzbalken als Tischgestell

Diese Werkzeuge benötigst du für den Bau deines rustikalen Esstischs:

• Handkreissäge
• Hobelmaschine
• Akkuschrauber
• Schleifmaschine und Schleifpapier in verschiedenen Körnungen
• Bohrmaschine
• Schrauben
• Winkel
• Flachverbinder
• Lasur, Wachs, Öl, Beize
• Pinsel

Der Bauprozess: Schritt für Schritt zum eigenen Esstisch

Gut vorbereitet kann es jetzt an die eigentliche Aufgabe gehen: die Herstellung deines ganz eigenen Unikats. Dazu werden im ersten Schritt unserer Anleitung die Bretter oder Platten für die Tischplatte mit der Handkreissäge so zugeschnitten, dass sie von der Länge und an den Seiten exakt zueinander passen. Anschließend legst du sie mit der Tischoberfläche nach unten im gewünschten Format aus und verschraubst auf der nun offenliegenden Tischunterseite drei starke Quer-Bretter als Halterung. Diese Bretter müssen lang genug sein, um alle Längsbretter abzudecken. Nummer eins und zwei werden knapp 50 cm von den Tischenden entfernt befestigt, das dritte Querbrett kommt in die Mitte. Zur Befestigung sollten drei Schrauben an jedem Befestigungspunkt eingeplant und jedes Längsbrett mit jedem Querbrett verschraubt werden. Wenn du fünf Längsbretter für deine Tischplatte verwendest, macht das zusammen 45 Schrauben.

Nachdem die Tischplatte auf diese Weise hergestellt wurde, gehst du mit dem Hobel über die gesamte Ober- und Unterseite – das sogenannte Planhobeln. Anschließend folgt dieselbe Prozedur noch einmal mit dem Schleifgerät, um kleinste Unebenheiten und Splitter zu entfernen. So entsteht eine einheitliche glatte Oberfläche deines rustikalen Esstischs. Handelt es sich um unbehandeltes Massivholz, das einen neuen Farbton erhalten soll, steht im nächsten Schritt das Beizen im Fokus – und zwar auf Ober- und Unterseite der Tischplatte. Als Gestell für den Tisch bietet sich sowohl die Herstellung eigener Tischbeine nebst Rahmen aus Massivholz an als auch die Nutzung fertiger Tischkufen aus pulverbeschichtetem Stahl in einer zum gewählten Holzton passenden Farbgebung. Letzteres ist natürlich mit viel weniger Arbeitsaufwand verbunden, weil die Stahlkufen einfach angeschraubt werden – am besten an den äußeren Querbrettern auf der Tischunterseite. Wer jedoch einen komplett aus Holz gefertigten rustikalen Esstisch selber bauen möchte, muss etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen. Dazu werden vier gleich lange robuste, stabile Balken als Tischbeine genutzt, die mithilfe von Winkeln, Schrauben, Flachverbindern in die Balken eingefräste Aussparungen miteinander verbunden und an der Platte befestigt werden. Dafür zunächst die beiden Tischbeine eines jeden Tischendes etwa 30 cm über dem Boden sowie an ihren oberen Kanten mittels Querbalken verbinden. Anschließend einen über die gesamte Tischlänge führenden Längsbalken mit diesen Querbalken verbinden, das gibt Stabilität. Dann die Platte aufsetzen und mit den Querbalken am oberen Ende der Tischbeine verschrauben. Im letzten Schritt geht es ans Streichen des kompletten Tischs mit einem schützenden Wachs oder Holzöl.

Die richtige Pflege für deinen rustikalen Esstisch

Wer es geschafft hat, sich ein echtes Unikat als Esstisch in rustikalem Design selber zu bauen, der möchte natürlich auch lange Freude an diesem praktischen Hingucker haben. Deshalb ist die richtige Pflege für das gute Stück wichtig. Zum Glück sind Massivholzmöbel in dieser Hinsicht nicht besonders anspruchsvoll: Der regelmäßige Anstrich mit Holzöl, Wachs oder farblich passender Lasur sowie das Entfernen von Staub und Verschmutzungen mit einem leicht feuchten Lappen oder Mikrofasertuch reichen eigentlich schon aus, um deinen Holztisch lange Zeit wie neu erscheinen zu lassen.

Fazit: Vintage-Möbel einfach selbst gebaut

Einen rustikalen Esstisch selber zu bauen, ist selbst für Laien kein Problem. Wichtig ist, bei allen Arbeitsschritten sauber und exakt zu arbeiten, um als Ergebnis einen stabilen Esstisch im angesagten Vintage-Stil im eigenen Zuhause aufstellen zu können. Natürlich sollten Holzart und Farbgebung passend zum eigenen Einrichtungsstil gewählt werden, um den massiven Blickfang optisch perfekt in dein Wohnumfeld einzugliedern.