Klein, aber fein: Schön wohnen auf kleinem Raum
Ob Tiny Homes oder einfach kleinere Wohnungen: Wohnen auf kleinem Raum wird zur Normalität. Wir geben Tipps, wie du wenig Raum bestmöglich ausnutzt.
Intelligente Nutzung des Raums unter einer Dachschräge: Diese Holz-Konstruktion in einem Kinderzimmer erstreckt sich über mehrere Ebenen. Sie beinhaltet Platz zum Schlafen, Verstauen und Spielen und macht das Wohnen auf kleinem Raum zu einem echten Abenteuer. Bildnachweis: "Sleep and Play" © Ruetemple
Das Wachstum von Ballungszentren und das Aussterben ganzer Dörfer in wirtschaftlich schwachen Regionen sind Symptome desselben Prozesses, nämlich der Urbanisierung. In den betroffenen Städten kommt es zu Wohnungsknappheit und dementsprechend steigenden Mieten. Bezahlbarer Wohnraum wird daher immer knapper und gleichzeitig soll möglichst wenig zusätzliche Fläche durch Bebauung versiegelt werden.
Daher sind innovative Lösungen gefragt, die Menschen, auch mit knappem Budget, ein lebenswertes Leben in der Stadt ermöglichen. Schließlich sind Kontinuität und Sicherheit zwei der wichtigsten Funktionen eines jeden Zuhauses.
Aus der Flächennot machen Tiny Homes eine Tugend. Tiny Homes sind vollwertige Häuser, die auf kleinstem Raum alles bieten, was der Mensch zum täglichen Leben braucht.
Für viele Menschen stellt daher Wohneigentum eine wichtige Komponente für die Absicherung im Alter dar. Wohnkonzepte für knappe Flächen und Ansätze zur Erschließung neuer Flächen in Gebieten mit Baubestand leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Menschen selbstbestimmt in der Stadt leben können.
Minimale Fläche, maximaler Komfort
Dass mit dem Leben auf kleiner Fläche möglichst wenige Einschränkungen für den Alltag einhergehen, ist eines der wichtigsten Prinzipien beim Design solcher Wohnlösungen. Aus der Flächennot machen beispielsweise die Tiny Homes eine Tugend. Wie der Name sagt, handelt es sich hier um vollwertige Häuser, die auf kleinstem Raum alles bieten, was der Mensch zum täglichen Leben braucht.
Das Wikkelhouse aus den Niederlanden ist ein Tiny Home bestehend aus Holz und speziellem Karton. Der Einsatzbereich ist fast grenzenlos: Es kann als vollwertiges Haus, als Feriendomizil, Gästehaus oder etwa als Büro genutzt werden.
Klare Definitionen existieren indes nicht und so verstehen die einen unter dem Begriff unbewegliche Häuser mit einer Wohnfläche von bis zu 50 Quadratmetern und die anderen bebaute Autoanhänger. In Deutschland sind solche Anhänger nach der Straßenverkehrsordnung ohne Sonderzulassung mit maximalen Abmessungen von 4 Metern Länge und 2,55 Metern Breite erlaubt. Anders als ein herkömmlicher Wohnwagen sind solche Tiny Homes jedoch nicht zur ständigen Ortsveränderung gedacht. Die Umwelt ebenso wie die Finanzen der Bauherren werden durch den effizienten Umgang mit Ressourcen aller Art geschont.
Wohnen auf kleinem Raum: Ideen zur optimalen Raumnutzung
Um auf diesen wenigen Quadratmetern die Funktionen Essen, Schlafen, Waschen und Wohnen unterbringen zu können, werden wirklich innovative Konzepte benötigt. Möbel und andere Einrichtungsgegenstände müssen daher stets mehr als nur eine Funktion erfüllen können. Gleichzeitig muss der Aufwand zum Wechsel zwischen den Funktionen in einem praktikablen Ausmaß bleiben. Besonders flächenhungrige Möbel gilt es, intelligent zu platzieren. So lässt sich ein Bett als Schrankbett ausführen, das nach der Benutzung hochgeklappt wird und wertvolle Stellfläche freigibt. Doch auch die Höhenstaffelung hilft dabei, mehr aus dem vorhandenen Wohnraum zu machen.
Einbauschränke schaffen Stauraum in bestehenden Nischen, die sonst nur schwer nutzbar wären.
So gibt es Loftbetten, die tagsüber unter der Decke gehalten werden und zum Schlafen manuell oder auch elektrisch abgelassen werden können. Solch eine Höhenstaffelung sollte im besten Fall bereits bei der Konstruktion eines Tiny Homes eingeplant werden. So hat es sich bewährt, bei einem Aufbau auf einen Anhänger die Fläche über zwei Ebenen zu verteilen. Dabei entsteht eine tiefer gelegene Fläche, die von den Wohn- und Schlafbereichen eingenommen wird und eine höhergelegene, die Küche und Sanitärbereich beherbergt. Der so entstandene doppelte Boden nimmt beispielsweise Wasserleitungen auf und bietet Stauraum für sperrige Gegenstände.
Wenn Möbel mehrere Funktionen erhalten
Als Treppenstufen für die Überwindung des Höhenunterschiedes können bewegliche Tritte zum Einsatz kommen, die ihrerseits im Inneren weiteren Stauraum bieten. Werden sie von der erhöhten Ebene wegbewegt, so geben sie den Zugang zu Wartungsklappen und Stauraum frei. Mit einem Polster belegt, können solche Tritte auch als Sitzgelegenheiten für den Wohnbereich dienen. Überhaupt sollte Stauraum überall dort genutzt werden, wo es möglich ist. So bietet ein Sofa viel Potenzial für die Lagerung größerer Gegenstände unterhalb der Sitzfläche. Einbauschränke schaffen Stauraum in bestehenden Nischen, die sonst nur schwer nutzbar wären. Außerdem stehen sie nicht in den Raum hinein und sind daher gleichzeitig optisch unauffällig und sicherheitstechnisch unbedenklich. Optimal ist es, innenliegende Trennwände direkt mit platzsparenden Einbauregalen zu versehen. Auch eine Schiebetür, die für die nötige Privatsphäre in der Nasszelle sorgt, kann so ausgeführt werden.
Prinzipien bewähren sich auch auf größerer Fläche
Um solche Ideen umsetzen zu können, musst du natürlich nicht in solch einem Tiny Home leben. Auch in einer normalen Wohnung oder in einem Haus helfen diese Ideen dabei, die Raumnutzung zu optimieren und wertvolle Flächen freizugeben. Ungünstig geschnittene oder schlicht kleine Räume kannst du in echte Raumwunder verwandeln. Oberstes Ziel ist dabei immer die Bewahrung von Wohnkomfort und Funktionalität, übertreiben solltest du es dir selbst zuliebe also auch nicht. Entwickle unsere Ideen weiter und passe sie so an, dass sie deine Wohnsituation verbessern können. Wir hoffen, dir mit unseren Beispielen eine Inspiration geliefert zu haben.
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